Anschlag auf US-Militärkonvoi in Syrien

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Überreste des zerstörten US-Militärfahrzeuges

Am vergangenen Montag explodierte eine Sprengstoffvorrichtung (IED) auf einer Straße zwischen den Großstädten Deir ez-Zor und al-Hasakah, nahe der Stadt Shahadi. Diese IED wurde von einem herannahenden US/SDF-Militärkonvoi ausgelöst und zerstörte dabei mindestens einen Humvee der noch rund 2.000 verbliebenen US-Truppen in Syrien. Bei der Detonation wurden laut der Internationalen Anti-IS-Koalition keine Amerikaner verletzt oder getötet, dafür wurden acht Kämpfer der „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF) ermordet. Der Islamische Staat bekannte sich kurz darauf zu diesem Angriff, spricht aber selber vom Einsatz eines Selbstmordattentäters. Es handelt sich um den zweiten Anschlag des IS auf US-Streitkräfte innerhalb kürzester Zeit, nachdem am letzten Mittwoch vier US-Soldaten in Manbij ermordet wurden.

Nach der territorialen Niederlage des Islamischen Staates in Syrien und dem Irak ist die Organisation zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und konzentriert sich vermehrt wieder auf Guerillataktiken, wie Selbstmordanschlägen oder Attentate. Dies bemerkt vor allem die SDF, besonders in der Provinz Raqqah erhöhte der IS seine Aktivitäten und sorgt immer wieder für Tote aus den eigenen Reihen. Die Anschläge auf US-Truppen stellen dabei das bisherige Novum dar, sowohl Shahadi als auch Manbij befinden sich seit Jahren unter der festen Kontrolle des kurdisch-arabischen Milizenbündnisses. Bis in das tief im SDF-Gebiet gelegene Stadt Taqba gibt es Berichte von Attentaten und Anschlägen auf einzelne Kämpfer des arabisch-kurdischen Milizenbündnisses.

Dabei ergibt sich meistens ein ähnliches Bild: In der Nacht hinterlassen IS-Schläferzellen improvisierte Sprengstofffallen (IEDs) auf Straßen, die daraufhin von herannahenden Kämpfern oder Fahrzeugen ausgelöst werden. Dem Islamischen Staat nahe stehenden Medien wie die Nachrichtenagentur AMAQ berichten von insgesamt über 100 getöteten „PKK-Kämpfern“ innerhalb eines Monats, wobei insgesamt elf Fahrzeuge zerstört wurden. Erst im neueren Zeitraum kann der IS auch Bilder und Videos von den Anschlägen und ihrem Ergebnis veröffentlichen, was auf eine stärkere Präsenz vor Ort zurückzuführen ist.

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