Syrische Armee verzeichnet Fortschritte in Ost-Ghouta

DXIGeVwXkAAPopf.jpg

Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Am dritten Tag der vormals angekündigten Bodenoffensive mussten die syrischen Streitkräfte aber auch erhebliche Verluste verzeichnen, die von den islamistischen Rebellen errichteten Verteidigungspositionen erschweren das Fortschreiten in den urbanen Stadtvierteln und landwirtschaftlich geprägten Gebieten.

Die syrische Armee konnten die hart umkämpften Städte Hawsh Dawahra und Teile von Shifunyah erobern, anderen unbestätigten Angaben zufolge befindet sich Shifunyah bereits vollständig unter der Kontrolle der syrischen Regierung. Zudem konnte man im Damaszener Viertel Harasta weiter westlich mehrere Häuserblöcke sichern und den Bezirk al-Ajami fast vollständig erobern. Dabei wurden auch mehrere neue Tunnel entdeckt, die von der Opposition zum Schmuggel und Transport von Waren und Waffen genutzt werden. Die Stadt Nashabiyah befindet sich nun seit drei Tagen vollkommen isoliert vom restlichen Ost-Ghouta, konnte aber bisher von der islamistischen Gruppierung Jaish al-Islam verteidigt werden.

Weiterlesen „Syrische Armee verzeichnet Fortschritte in Ost-Ghouta“

Türkei erobert syrisches Grenzgebiet in Afrin

4-7-811x608.jpg
Türkische Soldaten in Afrin

Seit über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Trotz Intervention regierungs-unterstützender Milizen scheint der Vorstoß der türkischen Streitkräfte bisher unaufhaltsam zu sein, nach 35 Tagen kontrolliert der Nachbar etwa 25% Afrins. Nun konnte die türkische Regierung ein strategisches Ziel erreichen und die gesamte Grenzregion von der YPG erobern. Von Tag zu Tag scheint es unwahrscheinlicher, dass die Kurden die Übermacht der türkischen Armee aufhalten können.

Weiterlesen „Türkei erobert syrisches Grenzgebiet in Afrin“

Syrische Regierung errichtet „humanitäre Fluchtkorridore“ in Ost-Ghouta

DW4Z_K8XUAE-lva.jpg
Überreste eines festgefahrenen Panzers, welcher bei der Offensive der Armee eingesetzt wurde

Nach ersten Erfolgen am ersten Tag der Bodenoffensive durch die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündeter Milizen in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta bei der syrischen Hauptstadt kam es ebenfalls zu Rückschlägen und immensen Verlusten, die einen Ausblick auf die kommenden Monate geben werden. Derweil versucht man ähnliche Taktiken wie damals bei der Schlacht um Ost-Aleppo einzusetzen, Russland und Syrien kündigten eigene Waffenruhen und die Errichtung von Fluchtkorridoren an, die der örtlichen Bevölkerung ohne Probleme den Abzug aus Ost-Ghouta ermöglichen soll.

Trotz der Eroberung mehrerer Dörfer im Osten der Enklave musste die syrische Armee unter der Führung der „Republikanischen Garden“ enorme Verluste verzeichnen. Schätzungsweise 50 Soldaten wurden getötet, zwei Weitere gefangen genommen und allerlei Kriegsgerät erbeutet oder zerstört. Ein T-72 wurde erobert, eine umgebaute Vsriante durch den Einsatz von Panzerabwehrwaffen zerstört. Erhebliche Probleme scheinen die starken Verteidigungsgräben zu sein, die die islamistische Gruppierung Jaish al-Islam ausgehoben hat. In einzigartiger Weise wurden Gräben errichtet, die etwa fünf Meter breit und mit Wasser gefüllt sind. Diese Anlagen sind besonders gefährlich für Panzer, die nicht ohne Weiteres diesen künstlichen „Fluss“ überqueren können.

Zudem begann man mit Angriffen an den westlichen Frontlinien, vor allem bei dem Distrikt Harasta weiter nordwestlich. Einigen Berichten zufolge konnten dort mehrere Gebäudekomplexe von der syrischen Armee erobert worden sein, hinzu kommt die Aufdeckung eines komplexen Tunnelnetzwerkes, welches für den Transport von Truppen genutzt wurde.

DW6AOj5XkAEETMv.jpg
Ein T-55 steckt in den Wassergräben fest, die Jaish al-Islam extra für Panzer errichtet hatte

In diesem und letztem Jahr startete die Armee mit großen Truppenkontingenten und den „Republikanischen Garden“ mehrere größere Operationen, um Damaszener Viertel wie Ayn Terma und Irbeen zu erobern, konnten aber nur einige hundert Meter vordringen und dabei enorme Verluste erleiden. Der urbane Häuserkampf ist für beide Seiten besonders verlustreich, besonders konnte die Opposition sieben Jahre lang Verteidigungspositionen errichten, besonders gefürchtet sind die komplexen Tunnelsysteme (teilweise können dadurch sogar Autos und Panzer transportiert werden) und die Tunnelbomben, die immer wieder zu großen Verlusten bei der Armee führen. Neben der starken Verteidigung besitzen die Aufständischen in Ost-Ghouta ebenfalls über den Vorteil, dass in der Vergangenheit viele korrupte Armeeoffiziere die Stellungen um Ghouta übernahmen und es zu einem regen Schmuggel an allerlei Waren kam.

Nun wurden in Ghouta Flugblätter abgeworfen, die einen von der syrischen Armee eingerichteten „humanitären Hilfskorridor“ zeigen, der ähnlich wie in Ost-Aleppo den Zivilisten eine sichere Fluchtmöglichkeit geben soll. Syrische Milizen berichteten bereits über den Beschuss von al-Wafideen ( dem Viertel wo sich der Fluchtkorridor befindet), wo mehrere Mörsergranaten eine Person getötet und 37 weitere Zivilisten verletzt haben sollen. Das russische Verteidigungsministerium kündigte in dem Zusammenhang tagtägliche Waffenruhe ein, die in einer Zeitfrist von einigen Stunden den Abzug der Zivilisten sichern sollen, beispielsweise am Dienstag von neun bis 14 Uhr. Diese einseitig erklärte Pause steht in keinem Zusammenhang zur landesweiten Waffenruhe des UN-Sicherheitsrates. Der Erfolg bleibt abzuwarten und ist eher unwahrscheinlich, bereits in Aleppo wurden diese Korridore wegen verschiedenen Faktoren nicht genutzt.

Ost-Ghouta – Propagandistische Inszenierung eines Aleppo 2.0

Download (2).jpg

Der Tod von Hunderten Frauen und hilflosen Kindern, die größte humanitäre Katastrophe seit Aleppo, ein ruchloses Regime treibt die Vernichtung von 400.000 schutzlosen Menschen voran und begeht damit den brutalsten Genozid seit Srebenica, unvorstellbares Leid der Bevölkerung und Hungersnöte. All diese Superlative werden von den westlichen Medien nicht nur für die Schlacht um (Ost-)Aleppo vor über einem Jahr verwendet, sondern finden sich auch in der medialen Berichterstattung um die derzeitig andauernde Gefechte in Ost-Ghouta wieder. Dabei werden etablierte Formeln genutzt: Die Heraufbeschwörung einer unvorstellbaren Katastrophe, Vorboten eines Massenmordes mit der Forderung einer militärischen Intervention, die emotionale Instrumentalisierung von Kindern und die Relativierung der syrischen „Rebellen“ und die Dämonisierung der syrischen Armee und Regierung unter dem „Gasmörder“ Bashar al-Assad. Die Parallelen mit Aleppo sind aber auch ein Lichtblick und zeigen, dass sich keine der dystopischen Prophezeiungen auch nur annähernd bewahrheiten werden.

Weiterlesen „Ost-Ghouta – Propagandistische Inszenierung eines Aleppo 2.0“

Syrische Armee beginnt Bodenoffensive in Ost-Ghouta

Download (1).jpg

Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) unter dem Kommando der Eliteeinheiten der „Tiger Forces“ von Suheil al-Hassan startete am Sonntag die lang vorbereitete und angekündigte Bodenoperation in Ost-Ghouta, einer dicht besiedelten Enklave der Opposition nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dabei sollen bereits die westlichen Ortschaften Nashabiyah, Hazrama, Hawash al-Zriqiqyah und Hawsh Salililyah erobert worden sein, die sich zuvor unter der Kontrolle der islamistischen Gruppierung Jaish al-Islam befunden haben. Oppositionelle Medien bestätigen die Berichte von Gefechten in dieser Region, angeblich wurden 25 Soldaten getötet und mindestens zwei Weitere gefangen genommen.

Eigentlich wurde einen Tag zuvor eine Waffenruhe für ganz Syrien durch den UN-Sicherheitsrat beschlossen, dennoch finden derzeitig intensive Kämpfe zwischen den kurdischen Volksverteidigungskräften und der türkischen Armee statt, und nun ebenfalls in Ost-Ghouta zwischen den syrischen Streitkräften und der islamistischen Opposition. Ausgenommen sind wie üblich Gruppierungen die Beziehungen zu al-Qaida pflegen, Jaish al-Islam gehört aber im Gegensatz zu anderen Gruppierungen in Ost-Ghouta (Tahrir al-Sham, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman) aber nicht unbedingt in diese Kategorie, auch wenn sie in der Vergangenheit mit ihnen kooperierten.

Weiterlesen „Syrische Armee beginnt Bodenoffensive in Ost-Ghouta“

UN beschließt Waffenruhe für ganz Syrien

1032016662-750x430.jpg

Der UN-Sicherheitsrat hat eine Waffenruhe in Syrien einstimmig beschlossen. Die Konfliktparteien in dem Land sollten aus humanitären Gründen die Feindseligkeiten ohne Verzögerung für mindestens 30 aufeinander folgende Tage einstellen, heißt es in der veröffentlichten Resolution. Anstoß für diesen neuen Entschluss war die derzeit andauernde Armeeoperation in Ost-Ghouta, wo syrische Streitkräfte die von der islamistischen Opposition gehaltene Enklave am Stadtrand von Damaskus erobern wollen. Dieser Frieden gillt aber für ganz Syrien, auch wenn die Türkei und die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sich nicht daran halten werden. Bereits in der Vergangenheit wurden diverse Friedensverhandlungen von allen Seiten ignoriert und in einem strategisch günstigen Moment ausgenutzt.

Aber ebenso wenig werden sich die Fraktionen in Ost-Ghouta daran halten, vor allem wegen der relevanten Ausnahme, dass al-Qaida von der Waffenruhe ausgenommen ist. In der Opposition besitzen unzählige Fraktionen Beziehungen zu dieser Terrorgruppe, im Falle von Ost-Ghouta sind es Ahrar al-Sham und Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra, syrischer al-Qaida-Ableger). Außerdem ist unklar, ob die oppositionsinternen Kämpfe ebenfalls von der Waffenruhe eingeschlossen sind, die derzeitig in Idlib stattfinden. Sollte es tatsächlich zu einem Frieden von mindestens zwei Tagen kommen, wäre das zum momentanen Zeitpunkt verwunderlich.

Die islamistische Opposition bekämpft sich erneut untereinander

DWus3jeXUAAuZd1.jpg

In den von der Opposition gehaltenen Provinzen Idlib und Aleppo sind erneut fraktionsinterne Gefechte um Macht und Einfluss ausgebrochen. Involviert in den Kämpfen sind Hayat Tahrir al-Sham (HTS), die dominierende Gruppierung innerhalb der Opposition und ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra, der syrische Ableger von al-Qaida. Auf der anderen Seite befindet sich das neu gebildete Bündnis mit dem Namen „Jabhat Tahrir Souriya“, welches aus Ahrar al-Sham und Harakat Nour al-Din al-Zenki besteht. Letztere wurde bis mindestens 2015 von den USA aktiv mit Panzerabwehrwaffen unterstützt und ist vor allem dafür bekannt, in Aleppo ein Kind lebendig geköpft zu haben. Al-Zenki nahm eine wichtige Position bei den Kämpfen um Aleppo ein, verschwand danach aber in die Irrelevanz. Relativ zeitgleich mit der Umbenennung von al-Nusra in Fateh al-Sham schlossen sich die übrig gebliebenen Kämpfer lose Tahrir al-Sham an, doch trennten sich aufgrund interne Dispute wieder.

Weiterlesen „Die islamistische Opposition bekämpft sich erneut untereinander“

Türkei weiterhin auf dem Vormarsch gegen die Kurden in Afrin

DWyF59DWsAATotU.jpg
Die mit türkischen Panzerfahrzeugen ausgestattete islamistische Gruppierung Faylaq al-Sham bei Jinderes

Seit über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Trotz Intervention regierungsunterstützender Milizen scheint der Vorstoß der türkischen Streitkräfte bisher unaufhaltsam zu sein, nach 35 Tagen kontrolliert der Nachbar etwa 10% Afrins. Währenddessen werden im Hintergrund neue Bündnisse und Rivalitäten geschmiedet, dabei nimmt die syrische Regierung eine besondere Rolle ein.

Weiterlesen „Türkei weiterhin auf dem Vormarsch gegen die Kurden in Afrin“

Irakischer Militärkonvoi vom Islamischen Staat überfallen

DWk93fUW0Ac9N3a.jpg

Vor einigen Tagen wurde ein Militärkonvoi irakischer Milizen in der Provinz Hawijah im Norden des Landes vom Islamischen Staat überfallen. Eigentlich handelt es sich um eine relativ ruhige und überschaubare Region, seit der Wiedereroberung 2016 durch die irakische Armee kam es nur zu wenigen Angriffen des IS. Nun wurden bei einem Überfall 27 Kämpfer des Dachverbandes der „Volksmobilisierungseinheiten“ (PMU) getötet und weitere Panzerfahrzeuge zerstört. Es handelt sich dabei um Einen der größten Vorfälle seitdem der IS seine Gebiete im Irak verloren hat.

Die Tote gehören zu schiitisch-irakischen Milizen, welche bei Hawijah Überwachungs- und Schutzmaßnahmen übernahmen und die lokalen Polizeikräfte bei der Bekämpfungen von islamistischen Schläferzellen zu unterstützten. Hawijah ist berühmt und berüchtigt als eine Hochburg des sunnitischen Extremismus und hatte den Islamischen Staat damals begrüßt. Bis heute finden dort immer wieder Gefechte statt, da die regionale Terrormiliz über ein weit verzweigtes Tunnel- und Schmuggelsystem verfügt. Einige IS-Kämpfer nutzen immer wieder die weiterhin verlassenen Dörfer als Stützpunkte für Überfälle.

Ein aus mehreren Fahrzeugen bestehender Militärkonvoi begab sich zu dem Zeitpunkt nach Kirkuk weiter nördlich. Durch die schlechten Wetterverhältnisse war der Konvoi zum Anhalten bei einem Checkpoint gezwungen, der aber zuvor von IS-Kämpfern überfallen wurde und Diese sich als Polizisten verkleideten. Die ursprünglichen Gefechte dauerten etwa zwei Stunden an. Drei Jeeps wurden zerstört, mehrere Trucks mit schweren Waffen und Munitionen konnten vom Islamischen Staat erbeutet werden.

Vor zwei Tagen starteten nun irakische Streitkräfte eine große Säuberungsoperation in der Region, um die letzten Basen des IS zu finden und zu vernichten, wobei bisher auch einige Terroristen getötet wurden. Wie lange diese Offensive andauern soll ist bisher unbekannt. Drei Tage nach dem Vorfall veröffentlichte der Islamische Staat ein offizielles Video des Geschehens, welches die oben beschrieben Inhalte bestätigt.

Auch wenn der IS offiziell über keinerlei Territorium im Irak verfügt, so besitzt er weiterhin in weiten Teilen des Landes eine wichtige Präsenz, vor allem nahe der iranischen Grenze und in der Anbar-Wüste. Von ihren Basen aus starten sie immer wieder Überfälle oder verüben Terroranschläge auf Zivilisten. Dennoch sind die Angriffe quantitativ und qualitativ um ein vielfaches im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Syrische Regierung und Russland in Afrin und Aleppo gefeiert

DWogvIAVoAAUMXX

In der Region Afrin und in der syrischen Großstadt Aleppo kam es unter der Bevölkerung zu Zelebrationen, nachdem Streitkräfte der syrischen Armee und verbündete Milizen das Territorium der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) betraten und damit den Kurden militärisch zur Hilfe eilen, nachdem sie in Folge der türkischen Operation „Olivenzweig“ zurückgedrängt wurden. Teil der Verhandlungen zwischen YPG und der syrischen Regierung um den Wiedereinzug in Afrin scheinen wohl ebenfalls einige Viertel in Aleppo zu sein, die sich zuvor unter kurdischer Kontrolle befanden und damit relativ isoliert waren. In Afrin hingegen betrat nun der dritte Militärkonvoi syrischer Milizen das Kontrollgebiet der YPG, der ebenfalls in Begleitung mit russischer Militärpolizei in der Stadt Tel Rifaat erschien.

In weiten Teilen wurde die Flagge der Syrischen Arabischen Republik gehisst, die immer eng mit der Präsenz der syrischen Regierung assoziiert wird. Derzeit ist aber noch unklar, welche Entwicklung die kurdischen Bezirke in Aleppo nehmen werden und was die zukünftigen Pläne sind, zumindest hinderte es nicht am feiern der lokalen Bevölkerung. Einigen Berichten zufolge sollen alle Gebiete unter die Kontrolle fallen, dies ist aber nicht bestätigt. Es ist aber eine Möglichkeit, dass weite Teile Afrins und Aleppos unter die Kontrolle Bashar al-Assads fällt, wofür die Armee auf Seiten der Kurden gegen die Türkei intervenieren.

Welche „Rebellen“ sind in Ost-Ghouta aktiv?

Aufgrund der derzeit bevorstehenden Bodenoffensive auf das von verschiedenen oppositionellen Fraktionen gehaltene Ost-Ghouta östlich der syrischen Hauptstadt Damaskus lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Umstände und Gegebenheiten von Ost-Ghouta zu werfen, immerhin wird medial bereits zum derzeitigen Zeitpunkt die Armeeoperation mit derjenigen in Aleppo gleichgesetzt, wo man zunächst von einem „bevorstehenden Genozid“ und Tode etlicher hilfloser Kinder fabulierte, diese dystopischen Vorstellungen aber am Ende vollkommen ausblieben und Friede in Aleppo wieder einkehrte. Hier werden alle relevanten Gruppierungen behandelt, die in Ost-Ghouta gegen die syrische Regierung operieren.

Hayyat_Tahrir_al-Sham_logo.jpg

Hayat Tahrir al-Sham

Weiterlesen „Welche „Rebellen“ sind in Ost-Ghouta aktiv?“

Syrische Regierungsmilizen betreten kurdisches Afrin, von Türkei beschossen

Afrin-12.jpg

Nach wochenlangen Verhandlungen scheinen sich die Gerüchte nun zumindest teilweise bewahrheitet haben: Ein riesiger Militärkonvoi von Hunderten bis Tausenden Soldaten begab sich von Aleppo zum von der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beherrschten Region Afrin, wo man nun seit über einem Monat gegen die türkische Armee und ihre verbündeten Oppositionsgruppierungen kämpft. Damit stellt sich die syrische Regierung offiziell auf die Seite der YPG und gegen die Türkei. Beim Grenzübertritt kam es zu Warnschüssen der türkischen Luftstreitkräfte und Artillerie auf diesen Konvoi, die türkische Regierung ist sichtlich unerfreut über diese neuen Entwicklungen.

Diese Milizen sind vor allem syrischer und schiitischer Natur, dem Trend der letzten Wochen folgend geht es dabei vor allem um Kämpfer aus den schiitischen Grenzstädten Nubl und Zaahra. Bis 2016 waren beide Orte von der Opposition belagert, nur von Afrins Seite kam es zu einem regen Handel und Schmuggel von Waren über die Grenze. Dafür scheinen sie sich nun mit militärischer Unterstützung zu revanchieren. Bereits vor dem Eintritt gab es Beweise von der Präsenz schiitischer Milizen und derer Bewaffnung an den Frontlinien gegen die türkische Armee, z.B. in der Stadt Jinderes. Ihren Stützpunkt sollen sie bei der Kafrjanah-Militärbasis eingerichtet haben, welcher zuvor von Russland genutzt wurde.

Zum gleichen Zeitpunkt wurden türkische Aufklärungsdrohnen über dem Konvoi gesichtet, beim Grenzübertritt des Konvois kam es zu mehreren Artillerie- und Luftangriffen auf umliegende Felder der Kämpfer, es kam also lediglich nur zu Warnschüssen. Die Türkei berichtet vom Rückzug nach Aleppo, dennoch beweisen Videos die sichere Ankunft in Afrin. Unter den Milizen befindet sich auch Liwa al-Baqir, die ironischerweise vor einigen Wochen von amerikanischen Luftschlägen nach Gefechten mit der YPG/SDF in Deir ez-Zor getroffen wurde.

Türkische Armee gewinnt militärisch gegen die Kurden in Afrin die Oberhand

6n37hmsf37h01.jpg

Seit über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und erheblichen Widerstand der Kurden scheinen nun die türkischen Streitkräfte die Oberhand zu gewinnen und konnten unter minimalen Verlusten innerhalb eines kurzen Zeitraumes bedeutende Erfolge erzielen.

Weiterlesen „Türkische Armee gewinnt militärisch gegen die Kurden in Afrin die Oberhand“

Neues Oppositionsbündnis in Syrien gegründet

photo_2018-02-18_20-18-01-768x1086.jpg

Die zwei Oppositionsgruppierungen Harakat Nour al-Din al-Zenki und Ahrar al-Sham kündigten ihren Zusammenschluss zu „Jabhat Tahrir Souriya“ bzw. zur „Syrischen Befreiungsfront“ an. Damit ist ein relativ effektives neues Bündnis entstanden, da Ahrar al-Sham zuvor als die zweitgrößte Gruppe (nach Tahrir al-Sham) galt. In dem veröffentlichten Statement drückte man die Entschlossenheit aus, die syrische Armee und weitere Bewegungen zu bekämpfen, die „den revolutionären Kräften“ im Wege stehen. Diese Aussage ist auch indirekt ein Seitenhieb auf Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra), die in Rivalität um Einfluss mit Ahrar al-Sham in der Provinz Idlib stehen. Im letzten Jahr kam es mehrmals zu Gefechten zwischen den beiden Fraktionen, wobei Ahrar al-Sham stets unterlag.

Nach der Niederlage in Ost-Aleppo schloss sich al-Zenki ursprünglich Tahrir al-Sham an und war Gründungsmitglied, doch aufgrund innerer Reibereien trennten sie sich später und suchen nun unter Ahrar al-Sham Schutz, vor allem da Tahrir al-Sham al-Zenki für Attentate auf eigene ranghohe Mitglieder verantwortlich macht. Al-Zenki ist bekannt für seine Kriegsverbrechen in Aleppo, wo sie auch ein 12-jähriges Kind exekutierten. Ahrar al-Sham wird hingegen international als terroristisch eingestuft und besitzt Beziehungen zu al-Qaida, alleine in Deutschland wurden mehrere Unterstützer verhaftet.

Die Führungsrolle soll Jaber Ali Basher übernehmen, der zuvor eine Kommandant bei Ahrar al-Sham war. Es ist unwahrscheinlich dass dieses neu geformte Bündnis den Einfluss von Tahrir al-Sham senken oder gar minimieren kann, dafür fehlt es an den nötigen Mitteln aus militärischer und logistischer Sicht. Interessant ist die Wortwahl des Namens, zuletzt trugen mehrere Brigaden den gleichen Namen, die sich im November von Tahrir al-Sham abspalteten.

Offensive auf Ost-Ghouta wird eingeleitet

DWQAobvWkAAQjc5.jpg
Tiger Forces werden in Damaskus stationiert

In der fruchtbaren Region Ghouta östlich der syrischen Hauptstadt Damaskus begann die Syrisch-Arabische Armee (SAA) mit dem Einsatz von Luft- und Artillerieangriffen auf die islamistische Opposition in dem belagerten Gebiet, die vor allem als Vorbereitung für eine groß angelegte Offensive dienen. Damit bewahrheiten sich die wochenlangen Gerüchte, dass die syrische Armee mit neuer Verstärkung eine Operation in Ost-Ghouta plant, die die vollständige Eroberung dieser Territorien vorsieht.

Die größte Konzentration der Streitkräfte scheint es im Osten zu geben, wo im Gegensatz zum urbanen Stadtgebiet im Westen Farmen und kleinere Ortschaften dominieren, also einfacher erobert werden können. In den letzten Tagen erreichten die größten Kontingente der Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan diese Front, die den Angriff anführen werden. Russland wird dabei ebenfalls aktiv involviert sein, neben der Luftwaffe wurden ebenfalls russische Spezialeinheiten als neue Sicherheitskräfte für Suheil al-Hassan gesichtet.

Weiterlesen „Offensive auf Ost-Ghouta wird eingeleitet“