Syrische Armee erobert neue Bezirke in Deir ez-Zor

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Die Syrisch-Arabischen Armee (SAA) konnte wichtige Erfolge in der ostsyrischen Großstadt Deir ez-Zor in der gleichnamigen Provinz erzielen und neue Bezirke im Ostteil der Stadt erobern. Damit werden die belagerten Kämpfer des Islamischen Staates immer weiter zurückgedrängt und isoliert.

Die letzten Fortschritte gab es in den Vierteln Kanamat, Khassarat, Badr und „Alter Flughafen“, welche allesamt fast vollständig erobert wurden. Man erreichte im Norden bis an die al-Kenamat-Brücke heran, die vor der Belagerung durch die Armee den einzigen Ausweg darstellte. Im Osten erreicht man den Ghassan-Aboud-Kreisverkehr. Kämpfe finden derzeit im Viertel al-Hamidiyah statt. Viele Minenräumungsarbeiten sind ebenfalls unterwegs.

Neben regulären Einheiten der SAA sind ebenfalls Eliteeinheiten aktiv, darunter die Republikanische Garde und „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan. Ebenfalls präsent sind russische Spezialeinheiten und private „Sicherheitskräfte“ wie Wagner, wobei unbekannt ist welche Rolle sie einnehmen.

Kurdische Regierung übergibt türkischen Grenzübergang und Flughäfen

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Irakische Flagge wird am Grenzübergang gehisst

In Folge von diplomatischen Verhandlungen zwischen der Bahrzani-Regierung im irakischen Kurdistan und der irakischen Zentralregierung in Bagdad übergaben Einheiten der Peschmerga den Ibrahim-Kalil-Grenzübergang  zur Türkei im Norden des Landes an die irakischen Streitkräfte. Damit befindet sich der Grenzposten erstmals seit 26 Jahren wieder unter der alleinigen Kontrolle des Iraks, nachdem man für viele Jahre mit der Peschmerga kooperierte und die letzten Jahre die kurdischen Einheiten den Grenzübergang alleine verwalteten.

Das irakische Kurdistan besitzt eigene Gesetze und Vorschriften bei der Immigrationspoltik, die in den vergangenen Jahren zuvor dort umgesetzt wurden. Der in 2005 beschlossenen Verfassung zufolge stehen alle Ein- und Ausgänge zum Irak unter der Kontrolle der irakischen Zentralregierung, damit auch Grenzübergänge.

Außerdem einigte man sich auf die Übergabe von diversen Flughäfen im irakischen Kurdistan an irakische Behörden. Da es erst kürzlich beschlossen wurde, wird dieser Übergabeprozess mehrere Tage andauern.

Übergriffe auf kurdische Journalisten und Oppositionspartei – ein Toter

Mehrere Büros der kurdischen Oppositionspartei „Gorran“ wurden in der letzten Nacht angegriffen und in Brand gesteckt, nachdem sich der Abgeordnete Raboun Marouf in einer Rede vor dem Parlament negativ über den derzeitig amtierenden Präsidenten Masoud Bahrzani äußerte. Bereits dort verdrängten andere Parlamentarier und Journalisten ihn vom Rednerpult, es gab verbale Streitigkeiten.

Am späteren Abend eskalierte die Situation wieder, erneut war Marouf davon betroffen. Nachdem ein wütender Mob von Bahrzani-Unterstützern das Parlament stürmte musste er und weitere Gorran-Abgeordnete sich verbarrikadieren und mehrere Stunden ohne Hilfe ausharren. Eigenen Aussagen zufolge prügelten 10 bis 15 Demonstranten für eine Stunde auf ihn ein, da er sich nicht für seine Kritik gegenüber Bahrzani entschuldigen wollte. Beweise gibt es bisher nicht dafür. Nach vier Stunden konnten alle Parteiabgeordnete gerettet werden.

Währenddessen steckten Unbekannte mehrere Büros der Oppositionspartei in Brand, darunter die Gebäude in Zahko und Duhok. Der irakisch-kurdische TV-Sender NRT wurde ebenfalls angegriffen, mehrere Fenster wurden eingeschlagen.

Ebenfalls getroffen hat es die rivalisierende „Patriotische Union Kurdistan“, zusammen mit der KDP von Bahrzani die beiden großen Parteien in Kurdistan, die von ihren jeweiligen Familien gelenkt werden.In Duhok wurde ebenfalls ein Parteigebäude und eine Radiostation zerstört und ausgeraubt. Die PUK hat gute Beziehungen zum Iran und soll geheime Deals mit der irakischen Regierung beschlossen haben, wodurch die Peschmerga der PUK sich aus Kirkuk zurückgezogen hatte.

Der größte Vorfall war jedoch der Tod eines Kameramannes, der von einer unbekannten Person mit einem Schwert erstochen wurde. Der 54-jährige Arkhan Sharif wurde demnach im Süden der Provinz Kirkuk bei Daquq getötet. Vier weitere Personen sollen seine Familie für mehrere Stunden festgehalten haben. Derzeit ist ungeklärt, ob hier ein Zusammenhang zu den sonstigen Vorfällen im irakischen Kurdistan gibt.

Seit dem Unabhängigkeitsreferendum des irakischen Kurdistans und des bis dato andauernden und erfolgreichen Rückeroberungsfeldzuges der irakischen Armee von der seit 2014 durch kurdische Streitkräfte besetzten Territoriums im Norden des Landes ist die Situation im Land äußerst kritisch, da verschiedene Interessengruppen Andere für das Versagen schuldig machen. Hinzu kommt der Rücktritt des Präsidenten Bahrzani ab dem 1. November.

 

Irakische Armee erobert alle syrischen Grenzübergänge von Kurdistan

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Ein Kämpfer der irakischen „Harakat Hezbollah al-Nujaba“ nahe dem Rabia-Grenzübergang

Irakische Streitkräfte konnten den letzten syrisch-irakischen Grenzübergang unter der Kontrolle des irakischen Kurdistans bzw. der Peschmerga unter die eigene Kontrolle bringen, nachdem es zu einer Einigung durch diplomatische Verhandlungen zwischen den beiden Seiten kam. Damit wird das irakische Kurdistan zunehmend isoliert und teilt nun keine Grenze zu Syrien bzw. der mehrheitlich kurdischen SDF im Norden des Landes mehr.

Nachdem irakische Streitkräfte bereits den Rabia-Grenzposten wenige Kilometer weiter südlich zuvor von der Peschmerga und PKK zurückerobert wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit, wann die irakische Armee auch den zweiten Grenzübergang bei Fish Khabour erobern wird. Zuvor gab es Kämpfe zwischen den beiden Fraktionen, Todeszahlen befinden sich im einstelligen Bereich.

Dies geschieht auch durch den Druck der Türkei, Erdogan drohte damit, dass man sich „selber um die Grenzsicherung kümmern würde“, sollte das nicht die irakische Regierung unternehmen. Neben dem Grenzübergang befindet sich in der Region ebenfalls eine Erdöl-Pipeline, die verschiedene Ölfelder in Syrien und dem Irak  bis zur Türkei verbindet. Außerdem gab es einen Vorfall, wo Mörsergranaten irakischer Verbündeter syrischen Boden trafen und dabei einen Kämpfer der YPG tötete und vier Weitere verletzte. Möglicherweise handelt es sich hierbei auch um Kämpfer der Rojava-Peschmerga, die ebenfalls gegen die irakische Armee kämpfen.

Fälschlicherweise gibt es Behauptungen, dass es sich bei dem Grenzübergang und dem dazugehörigen, gleichnamigen Dorf um Gebiete handelt, die offiziell zum irakischen Kurdistan in den Grenzen von 2003 gehören, tatsächlich ist es aber immer noch Teil der irakischen Provinz Ninaveh. Der irakische Premierminister Haidar al-Abadi hat angekündigt, die tatsächlichen Grenzen von Kurdistan zu respektieren und nicht zu übertreten.

Im Zuge des Referendums für die Unabhängigkeit des irakischen Kurdistans im September unter dem Diktator Bahrzani eskalierten die Beziehungen zur Regierung in Bagdad. Die relativ ölreiche Provinz Kirkuk befindet sich seit 2014 unter der Kontrolle der Peschmerga, nachdem sie von dort den Islamischen Staat vertrieben hat. Kirkuk und viele weitere Orte gehören damit nicht zum de jure-Territorium des irakischen Kurdistans. Daraufhin startete die irakische Armee eine Operation auf die Provinz Kirkuk, die bereits nach einem Tag erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Weitere Offensiven finden derzeit in der Provinz Ninaveh in der Umgebung von Mossul und Sinjar statt.

Bahrzani-Unterstützer attackieren kurdisches Parlament, Verletzte

Ein scheinbar wütender Mob von Unterstützern des derzeit amtierenden, kurdischen Präsidenten Massud Bahrzani scheint ohne großen Widerstand das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Erbil attackiert und gestürmt zu haben. Angeblich wurden dabei einige Abgeordnete der kurdischen Partei „Gorran“ verletzt, da sie sich in der Opposition zur regierenden Partei „Demokratische Partei Kurdistan“ von Bahrzani befindet und gute Beziehungen mit dem Iran führt. Bisher ist die genaue Sicherheitssituation ungeklärt, angeblich waren auch Schüsse zu hören.

Bereits vor dem Parlament gab es über den ganzen Tag hinweg Vorfälle, wo Abgeordnete attackiert wurden. In einem Interview wurde der Abgeordnete  Rabun Maruf von weiteren Abgeordneten und Journalisten verbal angegriffen und verdrängt, nachdem er Bahrzani die Schuld für die derzeitige Situation im irakischen Kurdistan gab. Er soll zu den Personen gehören, die inzwischen im Parlament attackiert wurden. Auch traf es Journalisten, die vor dem Parlament diverse Personen interviewten.

Seit dem Unabhängigkeitsreferendum des irakischen Kurdistans und des bis dato andauernden und erfolgreichen Rückeroberungsfeldzuges der irakischen Armee von der seit 2014 durch kurdische Streitkräfte besetzten Territoriums im Norden des Landes ist die Situation im Land äußerst kritisch, da verschiedene Interessengruppen Andere für das Versagen schuldig machen. Hinzu kommt der Rücktritt des Präsidenten Bahrzani ab dem 1. November.

Kurdischer Präsident Bahrzani tritt angeblich zurück

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Der Präsident der irakischen Kurdenregion, Massud Bahrzani, hat angeblich seinen Rückzug angekündigt, wie ein kurdischer Regierungsvertreter vermeldet. In einem später veröffentlichten Schreiben vor dem Parlament in Erbil soll der jahrzehntelange Präsident und Diktator mitgeteilt haben, dass er ab dem 1. November zurücktreten will und neue Präsidentschaftswahlen ankündigt. Seine Befugnisse sollen demnach unter der Regionalregierung, dem Parlament und der Justiz aufgeteilt werden.

Grund für diese unerwartete Aktion scheinen die derzeitigen Niederlagen gegen die irakische Zentralregierung zu sein, welche seit mehreren Wochen die 2014 an die kurdische Regierung verloren gegangene Gebiete wiedererobert, darunter auch die Provinz Kirkuk und Sinjar, wo sich wichtige Grenzübergänge zu Syrien und der Türkei befinden. Außerdem gibt es äußeren und inneren Druck, das Unabhängigkeitsreferendum  aufzugeben, allen voran von der Zentralregierung in Bagdad. In dem Kampf um die Unabhängigkeit verlor Bahrzani gegen den irakischen Premierminister Haidar al-Abadi.

Noch vor wenigen Tagen hatten Regierungssprecher angekündigt, dass die Präsidentschaftswahlen aufgrund des „irakisch-kurdischen Konfliktes“ auf bis zu 2019 verlegt werden müssen. Bahrzani ist seit 2015 kurdischer Präsident ohne demokratischer Legitimation, da er damals unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Islamischen Staates ebenfalls die Wahlen vertagte. Der Bahrzani-Clan unter der Partei „Demokratische Partei Kurdistan“ hatte bereits seit der Unabhängigkeit des Iraks von Großbritannien eine Schlüsselrolle bei den Kurden inne. Massud Bahrzani selber regierte seit 2005 die kurdische Autonomieprovinz, doch bereits unter Saddam Hussein besaß er eine wichtige Führungsposition und unterstützte ihn auch bei der Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung. Neben etlichen Korruptionsvorwürfen unterdrückt er unter seiner Herrschaft religiöse und ethnische Minderheiten, vor allem Jesiden und Assyrer/Syriacs sind davon betroffen.

Irakische Armee wenige Kilometer von letzter IS-Hochburg entfernt

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rakische Streitkräfte, Polizeieinheiten und verschiedene Milizen unter dem Dachverband der „Volksmobilisierungseinheiten“ bzw. Hashd al-Shaabi starteten am Donnerstag eine neue Großoffensive auf das zuletzt verbleibende Territorium des Islamischen Staates im Irak. Ziel dieser Operation ist die syrisch-irakische Grenz- und Großstadt al-Qaim mit knapp über 100.000 Einwohnern. Hierbei handelt es sich um das „sunnitische Herzland“ der Region, der IS kann dabei auf große Unterstützung der Bevölkerung und der Stämme zählen. Bereits am ersten Tag gibt es erhebliche Fortschritte in der Provinz Anbar.

Bisherigen Berichten zufolge soll die irakische Armee die gesamte Anbar-Wüste erobert haben, darunter mehrere wichtige Minen und zwei Flugfelder. Aufgrund der niedrigen Population stieß man kaum auf Widerstand. Verschiedenen Angaben zufolge soll die Armee etwa fünf Kilometer westlich von al-Qaim stehen und nahe der Trinkwasseranlage im Süden.

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Irakischer Grenzposten nahe Syrien 

Bei dieser Operation wird man mit der syrischen Armee auf der anderen Seite der Grenze kooperieren, die ebenfalls eine Offensive auf das verbliebene Territorium des Islamischen Staates in der Provinz Deir ez-Zor an der irakischen Grenze gestartet hat. Beide Seiten operieren scheinbar gemeinsam im Kampf gegen den Islamischen Staat, ein Großteil der syrisch-irakischen Grenze soll vollständig erobert worden sein.

IS attackiert Militärkontrollpunkt in Libyen

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Ein militärischer Kontrollpunkt der „Libyschen Nationalarmee“ unter Kalifah Haftar wurde im Norden des Landes vom Islamischen Staat angegriffen und überfallen. Dieser Angriff fand etwa 60 Kilometer südwestlich der Küstenstadt Ajdabiya statt, zusammen mit dem nahe gelegenen Sirte eine ehemalige Hochburg des IS im Land, bevor er von der Nationalarmee vertrieben wurde. Das dortige Magaryaf-Krankenhaus bestätigte den Tod von zwei Soldaten am Checkpoint.

Die Soldaten der 152. Infanteriebrigade vom „Checkpoint 60“ sollen von drei Pick-Ups angegriffen worden sein. Nach einem kurzen Feuergefecht sollen die IS-Kämpfer den Kontrollpunkt in Brand gesteckt und viele Waffen erobert haben. Angeblich wurden vier weitere Soldaten verletzt und Einer enthauptet.

Hierbei handelt es sich um den dritten Angriff des Islamischen Staates auf die „Libysche Nationalarmee“, welcher unter Khalifa Haftar der Tobruk-Regierung im Osten des Landes untersteht und vor allem Unterstützung von Ägypten, Russland und Frankreich genießt. Diese Operation bestätigt erneut das Comeback des IS in der von ihr getauften Provinz „Wilayat al-Barqah“ dar, der nach über einjähriger Abwesenheit immer wieder Überfälle und die Errichtung von Checkpoints in der Wüstenregion südlich von Sirte durchführt.

Syrische Armee rückt in Deir ez-Zor vor

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Einheiten der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) konnten wichtige Erfolge in der ostsyrischen Großstadt Deir ez-Zor in der gleichnamigen Provinz erzielen, nachdem der Islamische Staat innerhalb des Ortes belagert wurde.

Im Osten der Stadt konnten insgesamt zwei bedeutende Siege errungen werden. Einerseits wurden die östlichen Industrieviertel und die Bezirke al-Ommal und al-Sinna vollständig erobert. Damit rückt das Viertel „Alter Flughafen“ und das dazugehörige Stadion der Stadt in greifbare Nähe. Außerdem wurde die Saqr-Insel östlich der Stadt erobert, die vom Euphrat umgeben ist und die größte „Insel“ des Landes darstellt. Der Islamische Staat zog sich aufgrund von schweren Luftschlägen der russischen und syrischen Luftstreitkräfte von seinen Positionen zurück. Aber auch die durch die Eroberung des Industrieviertels verschaffte Feuerkontrolle über Teile von Saqr unterstützten dies. Zuvor war die Insel geteilt, es gab brutale Kämpfe. An der Front starb erst vor kurzem der syrisch-drusische General Issam Zahreddine, der zuvor die Verteidigung von Deir ez-Zor leitete.

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Trotz der Erfolge waren die Kämpfe der vergangenen Tage verheerend, da es für etwa zwei Tage zu einem Sandsturm in der Provinz kam. Sandstürme werden stets vom IS für neue Offensiven genutzt, Dieser war keine Ausnahme. Verschiedene Quellen sprechen von etwa 40 getöteten Soldaten der SAA. Ebenfalls soll der Islamische Staat diverses Gerät erobert haben, darunter auch einen T-72-Panzer (siehe Bild). Außerdem zeigen Propagandavideos den erfolgreich Einsatz von Drohnen, die ein als Munitionslager umfunktioniertes Stadion bombardierte und vollständig in Brand setzte. Letzten Endes kam es dennoch zu keinen Gebietsveränderungen, der IS konnte zurückgeschlagen werden.

Irakische Armee startet Offensive auf letzte Großstadt des IS

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Irakische Streitkräfte, Polizeieinheiten und verschiedene Milizen unter dem Dachverband der „Volksmobilisierungseinheiten“ bzw. Hashd al-Shaabi starteten am Donnerstag eine neue Großoffensive auf das zuletzt verbleibende Territorium des Islamischen Staates im Irak. Ziel dieser Operation ist die syrisch-irakische Grenz- und Großstadt al-Qaim mit knapp über 100.000 Einwohnern. Hierbei handelt es sich um das „sunnitische Herzland“ der Region, der IS kann dabei auf große Unterstützung der Bevölkerung und der Stämme zählen. Bereits am ersten Tag gibt es erhebliche Fortschritte in der Provinz Anbar.

Die vom irakischen Premierminister Haidar al-Abadi offiziell angekündigte Offensive besitzt zwei große Vorstoßrichtungen. Auf der einen Seite entlang des Euphrats vom erst kürzlich wiedereroberten Anah hinauf. Dabei wird man auch die etwa 20.000 Einwohner zählende Stadt Rawa erobern müssen, die relativ isoliert von weiteren Dörfern steht. Der zweite Vorstoß wird entlang der syrischen Grenze von Akashat im Süden aus stattfinden, bis nach al-Qaim sind es lediglich hunderte Kilometer an Wüste.

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Bisherigen Berichten zufolge soll die irakische Armee den Luftwaffenstützpunkt H2, al-Husseiniya, al-Nadirati und al-Kurati erobert haben, allesamt in der irakischen Wüste.

Die irakische Armee hatte die Bevölkerung zuvor mit Aufrufen vor der anstehenden Offensive gewarnt. „Eure Sicherheitskräfte sind auf dem Weg, euch zu befreien“, hieß es auf Flugblättern, die die irakische Luftwaffe über den Städten im Westen des Landes abwarf.

Bei dieser Operation wird man mit der syrischen Armee auf der anderen Seite der Grenze kooperieren, die ebenfalls eine Offensive auf das verbliebene Territorium des Islamischen Staates in der Provinz Deir ez-Zor an der irakischen Grenze gestartet hat.

Syrische Armee erobert T2-Pumpstation

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten die strategisch wichtige T2-Pumpstation im Zentrum der syrischen Wüste erobern, nachdem es in der Umgebung in den vergangenen Monaten zu brutalen Kämpfen und Überfällen durch den Islamischen Staat gekommen war. Der Gebäudekomplex gilt als letztes Territorium vor dem südlichen Euphrat-Tal in Syrien, wo der Islamische Staat nun noch die etwa 70 Kilometer entfernte, größere Stadt Abu Kamal hält. Entlang des Euphrats dringt die SAA ebenfalls vor.

Inmitten der syrischen Wüste im Osten der zentralsyrischen Stadt Palmyra/Tadmur leistet der IS in der Nähe der T2-Pumpstation und Humeymah erbitterten Widerstand, es kam bereits in der Vergangenheit zu mehreren Überfällen mit der Eroberung von dutzenden Waffen und Fahrzeugen der Armee. Es handelt sich um die letzten Positionen vor dem Euphrat-Tal, dem vitalen Zentrum des IS-Territoriums. Dementsprechend stark war der Widerstand vor Ort.

SDF erobert angeblich größtes Ölfeld in Syrien

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Die von der USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit dem dominierenden Fraktion der kurdischen YPG soll das Omar-Ölfeld, das größte Ölfeld im ganzen Land, vom Islamisten Staat erobert haben, wie sowohl die SDF selber, als auch das amerikanische Verteidigungsministerium meldet. Dieser Vorstoß wäre sehr überraschend, da nach vorherigen Berichten die SDF noch etwa 60 Kilometer von diesen Positionen entfernt war. Bisher konnten keine Beweise dafür vorgelegt werden.

Das al-Omar-Ölfeld befindet sich tief im Osten des Landes, in der Provinz Deir ez-Zor nahe der irakischen Grenze. In den vergangenen Wochen kam es scheinbar zu einem Wettrennen um diese Ölfelder zwischen der SDF und Syrischen-Arabischen Armee (SAA). Die SAA musste für die Eroberung den Euphrat überqueren und hat dies auch mindestens einmal versucht, konnte aber keine besonderen Fortschritte dort erreichen. Insgesamt schien sich die SAA immer weniger auf das Ölfeld zu konzentrieren, vielleicht gab es geheime Verhandlungen zwischen beiden Seiten. Das Ölfeld produzierte vor dem Krieg etwa die Hälfte alles hervorgebrachten Öls im Land, insofern handelt es sich um einen wichtigen Sieg der SDF, auch um eine stärkere Position gegen die syrische Regierung bei Verhandlungen einzunehmen.

Syrische Armee wiedererobert al-Qaryatayn

Die Syrisch-Arabische Armee und syrische Milizen konnten die ehemalig christliche Stadt al-Qaryatayn in der Provinz Homs vom Islamischen Staat wiedererobern, nachdem der IS die Stadt vor etwa zwei Wochen durch die Wüste infiltrierte.

Al-Qaryatayn befindet sich etwa 140 Kilometer vom eigentlichen Territorium des Islamischen Staates im Osten des Landes entfernt, zu Beginn war es ein Rätsel wie der IS die Stadt und umliegende Gebiete isoliert erobern konnten. Viel wurden über möglichen Schläferzellen spekuliert, was sich aber als falsch herausgestellt hatte. Tatsächlich schaffte der Islamische Staat es, die große Wüste unentdeckt durchqueren zu können. Unter diesem Militärkonvoi waren vor allem Pick-Ups aber auch angeblich diverse Panzer. Völlig überrascht gab es wohl kein Militär in der Stadt, man hatte ein leichtes Spiel. Nun wurden über mehrere Tage mehrere Einheiten zur Rückeroberung mobilisiert. Es kam zu Kämpfen im Norden der Stadt, vor allem beim örtlichen Bahnhof. Dabei setzte IS ebenfalls einen Selbstmordattentäter ein. Wahrscheinlich sind nun alle IS-Kämpfer getötet worden.

 

Irakische Armee 40km von kurdischer Hauptstadt entfernt

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Die Operationen der irakischen Streitkräfte und verbündeter Gruppierungen in der Provinz Kirkuk konnten einen neuen Teilsieg erringen, nachdem Einheiten der irakischen Armee und Hashd al-Shaabi die mehrheitlich turkmenische Stadt Altun Kopri (turkmenisch für „Goldene Brücke“) an der Grenze zur Provinz Erbil erobern konnten. Damit befinden sie sich nur noch 40 Kilometer von der kurdischen Hauptstadt Erbil entfernt. Dennoch sind weitere Vorstöße in diese Richtung unwahrscheinlich.

Die irakischen Kampfverbände und verschiedenen Milizen unter dem Dachverband der „Volksmobilisierungseinheiten“ bzw. Hashd al-Shaabi starteten ihre Operation vom Militärflughafen in Kirkuk und der weiter westlich gelegenen Stadt Dibis. Es gab diverse Berichte über einige Feuergefechte, auch vom Einsatz von Artillerie. Dennoch zog sich die Peschmerga ähnlich schnell zurück wie überall sonst, ebenfalls ziemlich unorganisiert. Scheinbar konnten allerlei Waffen wie Artillerie und Mörser in der Nähe der Stadt erobert werden. Die Peschmerga selber gibt an, mindestens 10 Humvees und mehrere Panzer (auch mit der Unterstützung deutscher Waffen) zerstört zu haben, Beweise gibt es dafür nicht.

Dennoch sind weitere Operationen in der Umgebung unwahrscheinlich, da der irakische Premierminister Haidar al-Abadi bereits angekündigt hat, an den rechtlichen Grenzen des irakischen Kurdistans anzuhalten und nicht weiter vorzudringen. Ausnahme sei es dennoch, wenn irakische Einheiten von diesem Territorium aus beschossen und angegriffen werden. Die zukünftigen Kämpfe zwischen der Peschmerga und irakischer Armee werden wohl eher nahe der iranischen Grenze und bei Mossul stattfinden.

Die Stadt Altun Kopri mit ihren 10.000 Einwohnern fast exakt zwischen Kirkuk und Erbin, etwa 35km nordwestlich von Kirkuk und 40km südlich von Kirkuk. Ihnen trennt der Zab-Fluss, der zugleich die administrative Grenze zwischen den beiden gleichnamigen Provinzen bildet. Kurz vor ihren Abzug zerstörte die Peschmerga die Hindi-Brücke über den Fluss.

 

 

Israel bombardiert erneut syrische Armee

Die israelischen Luftstreitkräfte attackierten Einheiten der Syrisch-Arabischen Armee der Nähe des syrisch-israelischen Grenzregion bzw. der von Israel besetzten Golanhöhen. Ein nicht näher definiertes Projektil soll ein offenes Areal getroffen haben. Wenige Stunden später intervenierten israelische Jets und bombardierten die angebliche „Quelle“ des Beschusses. Es kam zu keinen Verletzten oder Schäden.

Die syrische Armee operiert derzeit nahe den Golanhöhen in der Provinz Quneitra/Rif Dimashq gegen eingeschlossene Oppositionelle bei Beit Jinn, welche bereits Territorien verloren haben. Diese Operation aber wurde vom Südwesten auf Beit Jinn gestartet, was damit in der gegensätzlichen Richtung der israelischen Grenze liegt. Israel bombardiert bei derartigen Vorfällen stets kategorisch die syrische Armee, unabhängig vom eigentlichen Verursacher.