Islamischer Staat bestätigt den Tod von al-Baghdadi, neuer Kalif ernannt

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In einem kürzlich veröffentlichten Statement bestätigte der Islamische Staat den Tod des ehemaligen Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi durch eine amerikanische Spezialoperation in der letzten, noch von Islamisten kontrollierten Provinz Idlib in Syrien. Zudem sprach man ebenfalls von der Ermordung des vorherigen Pressesprechers Abu al-Hassan al-Muhajir, der die rechte Hand al-Baghdadis war und nahe der syrisch-türkischen Grenzstadt Jarablus im Norden von Aleppo durch eine zweite Geheimoperation der USA getötet wurde. Die über die offizielle IS-Nachrichtenagentur al-Furqan veröffentlichte Audiobotschaft wurde vom neuen Anführer des selbsternannten islamischen Kalifats verfasst: Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurayshi. Er kündigte keinen Wandel der derzeitigen Taktiken oder Strukturen der Terrormiliz an.

Es ist nicht viel über den neuen Anführer al-Qurayshi bekannt, nur dass sein letzter Name eine Referenz zu dem arabischen Stamm al-Quraysh darstellt, zu dem auch der islamische Prophet Mohammed gehört und zur damaligen Zeit über die Region Mekka herrschte. Ein klares Verwandschaftsverhältnis zu Mohammed ist elementar, um die Rolle des Kalifen in der islamischen Lehre einzunehmen. Zum Nachfolger von al-Muhajir wurde Abu Hamza al-Qurayshi ernannt, welcher also ebenfalls eine Verbindung zum Stamm von al-Quraysh aufbauen möchte. Außerdem bestätigte man, dass der ehemalige Pressesprecher al-Muhajir aus Saudi-Arabien stammte, nachdem sein Konvoi einen Tag nach al-Baghdadi nahe der Grenzstadt Jarablus angegriffen wurde.

Ihre Aufenthaltsorte waren äußerst überraschend, ursprünglich vermutete man eher, dass sie sich in den Rückzugsgebieten des Islamischen Staates in der syrischen bzw. irakischen Wüste versteckt aufhielten oder sogar zu Ablegern in anderen Ländern wie in Afghanistan/Pakistan oder nach Afrika flohen. Traditionell hat der IS und die in Idlib dominierende Gruppierung Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Fateh al-Sham und al-Nusra, al-Qaida-Ableger) ein verfeindetes Verhältnis, seitdem sich der IS von al-Qaida unabhängig erklärt hatte. Nach den Niederlagen der beiden Fraktionen schien sich das Verhältnis wieder entspannt zu haben, dennoch gibt es kaum Kontakt zueinander. Ebenso unsicher ist die Rolle der Türkei in dem Vorfall, welches in Idlib selber Dutzende Observierungspunkte besitzt und auch die Grenzregion überwacht. Möglicherweise hat al-Baghdadi das wüstenreiche Zentralsyrien und damit Regierungsterritorium durchquert, um nach Idlib zu gelangen. Ebenso möglich kann er aber auch einen Umweg über die Türkei genommen haben, die Grenzschutz ist für die Korruption in Hinsicht auf IS-Kämpfern bekannt.

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