US-Kampfjets bedrängen Passagierflugzeug über Syrien

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Ein iranisches Passagierflugzeug wurde während eines Regelfluges zwischen Teheran und Beirut von zwei amerikanischen Kampfjets über syrischem Territorium bedrängt, wodurch mehrere Passagiere verletzt wurden, Einige darunter schwer. Als sich die Jets näherten, reagierten die Piloten mit einem Ausweichmanöver in Form eines Sinkfluges, um eine Kollision zu vermeiden. Während das US-Militär diese Maßnahme als „Routineidentifizierung im Einklang mit internationalen Standards“ beschreibt, ist sie eine Erinnerung an die von den USA errichtete Besatzungszone im Süden Syriens, in der sie einen wichtigen Grenzübergang zwischen Syrien und dem Irak kontrollieren.

Der Flieger RM1159 der iranischen Fluggesellschaft Mahan Air folgte seiner Standardroute über Zentralirak und Südsyrien, bevor es in der syrisch-irakischen Grenzregion um al-Tanf von zwei amerikanischen Kampfjets des Typs F-15 drangsaliert wurde. Die syrische Staatsagentur Sana zitierte Vertreter des Luftfahrtamts mit den Worten: „Ein Flugzeug, das zur US-geführten Koalition gehören soll, fing ein iranisches Verkehrsflugzeug in syrischem Luftraum im Gebiet von Al-Tanf ab und zwang den Piloten, in scharfen Sinkflug zu gehen. Dies führte zu Verletzungen bei Passagieren.“ Die aus Teheran kommende Verkehrsmaschine habe ihren Flug nach Beirut fortsetzen können, wo sie dann verarztet werden konnten.

Der syrisch-irakische Grenzübergang al-Tanf und ein etwa 55 Quadratkilometer große Zone um den Ort befinden sich seit knapp vier Jahren fest unter der Kontrolle amerikanischer Truppen, ihrer Stellvertretergruppen unter der Obhut von Maghawir al-Thawra (ehemals bekannt als „Neue Syrische Armee“) und weiterer westlichen Spezialeinheiten wie jenen aus Norwegen und Großbritannien. Die USA legitimiert ihren Einsatz in al-Tanf mit dem Argument, dort gegen den Islamischen Staat vorzugehen und somit ein „Wiedererstarken“ zu verhindern. Da der IS aber seit Jahren dort offiziell keine Präsenz mehr besitzt, ist das primäre Ziel die Verhinderung einer Landverbindung zwischen Syrien und dem Irak, welche beide wiederum Bestandteil des schiitischen Halbmondes zwischen dem Iran und dem Libanon sind.

Über die Jahre hinweg konnte die USA ihre Präsenz in der Region ausbauen, vor allem durch den direkten Land- und Luftweg über Jordanien ist die Verstärkung der eigenen Militärbasis in al-Tanf durch Waren- und Waffentrasport kein Problem. Wird diese Verbotszone z.B. durch die syrische Armee oder verbündete Truppen betreten, reagiert die USA direkt mit Luft- und Artillerieangriffen darauf. Diese Zone wird auch auf den Luftraum ausgeweitet, wodurch es hin und wieder zu derartigen Vorfällen kommt, die jedoch bisher nicht derartige Auswirkungen hatten.

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