Kurdische Guerillakämpfer töten täglich Islamisten in Afrin

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Seit der Eroberung der Region Afrin durch türkische Streitkräfte und ihre syrischen Verbündeten kommt das Gebiet nicht mehr zur Ruhe, in dem einst unter der Kontrolle der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) stehenden Kanton herrscht nun ein brutaler Guerillakrieg der Kurden, welcher sich gegen die neuen „Besetzer“ richtet, seien es Islamisten, arabische Flüchtlinge oder die Lokalregierung. Inzwischen tagtäglich kommt es zu Anschlägen und Attentaten, in Afrin herrscht trotz der türkischen Herrschaft weiterhin ein Krieg im Untergrund. Erst vor kurzem kündigte ein Pressesprecher der YPG eine neue „Phase“ im Guerillakampf an.

Der Kampf trägt den Namen „Rache der Oliven“, eine Anspielung auf Olivenplantagen, für die Afrin national berühmt sind und neben dem (ehemaligen) Tourismus die Haupteinnahmequelle bilden. Zudem wurden bereits mehrfach diese Plantagen durch Islamisten in Brand gesteckt. Sie behaupten selber unabhängig von der YPG/SDF zu agieren, wobei die Beziehungen und stellvertretenden Statements von YPG-Pressesprechern wie Nuri Mahmoud eindeutig sind. Inzwischen hat sich aber auch die Organisation der „Rachefalken“ dahingehend etabliert, dass sie inzwischen auch in Tagesabständen Attentate auf verschiedene Rebellen ausüben. Möglicherweise stehen sie im Zusammenhang zu den Freiheitsfalken, die von der PKK als extremistische Splitterpartei angesehen wird.

Die bisherigen Ziele beschränken sich vor allem auf die Kämpfer verschiedener Organisationen, darunter beispielsweise die Sarmakad-Brigade, Mustafa-Regiment, Faylaq a-Sham oder Ahrar al-Sham. Aber es wurden auch Lokalpolitiker exekutiert, so wurde der Politiker Akash Ahmed vor zwei Monaten getötet,  welcher Mitglied im von der Türkei gebildeten Stadtrat Afrins ist. Generell scheint die Frequenz der getöteten Kämpfer zugenommen zu haben, fast täglich kommt es dadurch zumindest zu einem Toten. Inzwischen attackiert man auch vermehrt Pick-Ups, in denen sich meist vier pro-türkische Söldner befinden. Bei Jinderes könnten sie sogar einen T-55-Panzer erfolgreich zerstören.

Weder die Türkei, noch pro-türkische Aufständische konnten bisher erwähnenswerte Erfolge gegen die Guerillakämpfer vorweisen, hin und wieder werden aber kleinere Waffenlager mit Granaten und Handfeuerwaffen gefunden. Ein Großteil der involvierten Gruppierungen scheint auch wenig gewillt, aktiv gegen dieses Problem vorzugehen. Die Hauptaktionen scheinen eher die Folter und Festnahme von einfachen Zivilisten zu sein, die erst gegen ein höheres Preisgeld wieder frei gelassen werden. Mit diesen Aktionen und den internen Kämpfen nähren sie das Chaos und die Unterstützung innerhalb der Bevölkerung für den Guerillakampf gegen die fremden Besetzer. Erst vor kurzem kündigte man an, in eine neue „Phase“ des Guerillakampfes zu treten.

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