Armee rettet Geiseln vom Islamischen Staat

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Nach tagelangen Verhandlungen konnte die Syrisch-Arabische Armee mehrere Zivilisten aus den Händen des Islamischen Staates befreien, die in der syrischen Wüste einige versprengte Exklaven halten. Bei den ehemaligen Geiseln handelt es sich um drusische Frauen und Kinder, die in Folge der mit Anschlägen und Überfällen ausgeführten Operation auf die südsyrische Provinz Suweida entführt worden sind. Die etwa 30 gefangen genommenen Zivilisten galten als tot, werden jedoch als Verhandlungsbasis mit der syrischen Regierung ausgenutzt. Es ist unklar, was der Islamische Staat im Gegenzug dafür erhält. Angeblich werden für 17 weitere Geiseln die Freilassung von IS-Kämpfern aus Regierungsgefängnissen verlangt. 

Die freigelassenen vier Kinder und zwei Frauen befinden sich inzwischen wieder in der Obhut ihrer Familien, nachdem sie über die Nacht nach Hause transportiert wurden. Einigen Gerüchten zufolge erhalten die verbliebenen IS-Kämpfer eine sichere Fluchtpassage in Richtung der Provinz Deir ez-Zor in Ostsyrien, wo sie noch einige Dörfer und Städte kontrollieren. Derweil dauert die militärische Operation der syrischen Streitkräfte und verbündeter Milizen weiterhin an. Die inzwischen schon seit Monaten andauernde Operation in der Nähe der drusischen Provinz Suweida, bei dem Safa-Vulkan, gerät immer wieder ins stocken, das schwierige Terrain macht es der Armee schwer, Erfolge zu erzielen und dabei die äußerst mobilen IS-Truppen zu besiegen.

Die Säuberung des Islamischen Staates von schwer kontrollierbaren Regionen erweist sich gemeinhin als herausforderndes Problem, welches weder in Syrien, noch im Irak gelöst werden konnte. Dort hat die Terrormiliz etliche Rückzugsorte, von wo der IS immer wieder Überfälle oder Massaker, wie jenes in Suweida, planen und ausführen kann. Diese neu gestartete Operation wird zwar wahrscheinlich den Rest-IS entscheidend schwächen, aber nicht vollständig schlagen. Ursprünglich stammen die dortigen IS-Kämpfer aus dem Damaszener Viertel Yarmouk, von wo sie nach einer ausgehandelten Vereinbarung mit der syrischen Regierung evakuiert wurden. Daraufhin wurden sie in die syrische Wüste transportiert, wo sie neue Positionen aufbauten und nun mehrere Anschläge und Überfälle durchgeführt haben. Der Angriff auf mehrere Orte in Suweida mit über 300 Toten war der Startschuss für eine neue Anti-IS-Operation der syrischen Armee.

 

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