Opposition führt neue Flagge ein

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Eine der führenden Organisationen innerhalb der syrischen Opposition veröffentlichte am Montag eine neues Dekret, welches die Nutzung einer neuen Fahne einführt. Diese Vereinbarung, vorangebracht von der „syrischen Generalkonferenz“, die oberste Institution innerhalb der „Heilsregierung“, welche wiederum der größten islamistischen Gruppierung Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra) untergeordnet ist, ist ein Kompromiss mit den „moderateren Kräften“ innerhalb der Opposition, welche nur noch Gebiete in der Provinz Idlib kontrolliert. Es handelt sich dabei um die typische Flagge der Freien Syrischen Armee bzw. der Syrischen Republik, die roten Sterne wurden jedoch durch einen gleichfarbigen Shahada-Schriftzug ersetzt, welche ansonsten von Ländern und Organisationen wie Saudi-Arabien, einzelne al-Qaida-Ableger und vom Islamischen Staat in abgeänderter Form benutzt wurden.

Seit etwa einem Jahr kam es zu Konflikten zwischen Tahrir al-Sham und anderen (u.a. islamistischen) Fraktionen, die die Flagge der FSA weiterhin nutzen und dabei vor allem dem Westen gegenüber einen säkularen Eindruck machen wollten. Die neue Flagge ist daher die versuchte Symbiose, um beide Seiten zufriedenzustellen. Die Fahne wird aber wahrscheinlich außerhalb der Heilsregierung und verschiedenen Demonstrationen nicht Anklang finden, alleine schon weil die Zerwürfnisse zwischen dem von Tahrir al-Sham angeführten Bündnis und der pro-türkischen „Nationalen Befreiungsfront“ unter der Führung der islamistischen Ahrar al-Sham und Nour al-Din al-Zenki zu stark geworden sind. Erst vor zwei Tagen kam es zu Gefechten zwischen Ahrar al-Sham und Faylaq al-Sham in der Stadt Maarat al-Numan, einige Beobachter sahen den Anlass für diese Eskalation den Flaggenwechsel. Einen Tag später kam es zudem zu einer Autobombenexplosion bei Sarmin, in dessen Folge ein Kämpfer von Tahrir al-Sham getötet wurde.

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