USA zerstören Öllieferungen zur syrischen Regierung

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Die sogenannte „Anti-IS-Koalition“ unter der Führung der USA sollen zum wiederholten Male Erdöllieferungen aus Ostsyrien bombardiert und zerstört haben, welche eigentlich an die syrische Regierung gehen sollten. Der öl- und gasreiche Osten der Provinz Deir ez-Zor befindet sich unter der Kontrolle der von den USA unterstützten „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF), welche auch offiziell Handel mit der syrischen Regierung betreiben, dies aber von der USA mit ihrer Sanktions- und Blockadetaktik nicht gerne gesehen wird. Die angeblichen Luftschläge der vergangenen Tage treffen amerikanischen Angaben zufolge den illegalen Schmuggel über den Euphrat, welcher zugleich wie eine Demarkationslinie zwischen SDF-Territorium und jenem der syrischen Regierung gilt.

Am Freitag wurden mehrere Tankwägen in der Nähe der gleichnamigen Provinzhauptstadt Deir ez-Zor vernichtet, genauere Angaben sprechen von einem bis drei Transportern. Zudem wurde die Ladung von einigen Fähren vernichtet, dabei gibt es auch Berichte von bis zu sechs Toten und mehreren Verletzten. Bisher ist ungeklärt, ob dabei Kampfjets eingesetzt wurden oder einfach amerikanische Bodentruppen zum Einsatz kamen. Bereits vor drei Wochen gab es einen ähnlichen Vorfall, wo amerikanische Spezialeinheiten auf eine Fähre schossen, die gerade den Euphrat überqueren wollte. Diese soll dabei Erdöl transportiert haben.

Es ist unklar, inwiefern der Handel von Erdöl zwischen dem arabisch-kurdischen Milizenbündnis und der syrischen Regierung von den neuesten Reaktionen der USA betroffen ist, angeblich soll der Austausch an Waren weiterhin regulär andauern. Sollten sich die „Luftschläge“ lediglich auf Schmuggler beschränken, so ist dies eher der Versuch die Konkurrenz einzuschüchtern. Innerhalb der arabischen Bevölkerung rührt sich schon länger der Widerstand gegen die SDF-Regierung und die USA, seitdem sie den Islamischen Staat vor Ort vertreiben konnten. Einer der Faktoren für die Unzufriedenheit ist der Ölhandel und der Monopolismus der SDF darauf, welcher bereits in schwere Proteste mündete. Während Viele den Handelsaustausch mit dem „Regime“ kategorisch aufgrund ihrer ideologischen Gesinnung ablehnen, fühlen sich besonders arabische Stämme wie al-Shaytat am Profit des Ölverkaufs zu wenig beteiligt und suchen dadurch ihre eigenen, unabhängigen Wege: Schmuggelei.

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