Schwere Gefechte zwischen Islamischen Staat und Kurden

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An der östlichsten Ecke Syriens dauert die schon seit Jahren andauernden Gefechte zwischen dem Islamischen Staat und die von den USA unterstützten „Syrischen Demokratischen Kräften“ (SDF) weiter an. Besonders in den vergangenen Tagen nahmen die Kämpfe an Intensität zu, beide Fraktionen können bei der Verteidigung bzw. Offensive einzelne Erfolge erzielen und dem jeweiligen Rivalen schwere Verluste zufügen. Nach einer erfolgreichen Gegenoffensive des IS scheint sich das Blatt inzwischen wieder gewendet zu haben, so haben SDF-Verbände mehrere Dörfer am nördlichen Ufer des Euphrats erobern können. Der Islamische Staat besitzt in Syrien nur noch wenige Städte und Dörfer im nördlichen Euphrat-Tal, nahe dem syrisch-irakischen Grenzgebiet.

SDF-Einheiten unter dem Kommando des „Deir ez-Zor-Militärrates“ in der gleichnamigen Provinz konnten demnach nach derzeitigem Stand die Dörfer al-Susah und al-Safaniyah erobern und zudem die Ortschaft al-Marashidah belagern, welche etwa zehn Kilometer vom Irak entfernt liegt. Derzeit dauern noch Gefechte im nördlichen Teil von al-Susah an, unter der Hilfe eines Sandsturms leisten die Dschihadisten erbitterten Widerstand gegen die vorrückenden Truppen. Die dem IS nahe stehende Nachrichtenagentur AMAQ veröffentlicht mehrere Berichte und Statements, die die Kämpfe näher beschreiben. Dabei werden auch die durch die USA verursachte Zerstörung beschrieben, darunter auch mehrere Moscheen. Zudem soll der IS mehrere Angriffe bei al-Shafah und dem Tanak-Erdölfeld abgewehrt und mehrere Kontrollpunkt überrannt haben. Dennoch wird der IS derzeit den Vorstoß nicht aufhalten können.

Der Kampf zwischen SDF und Islamischem Staat dauert seit fast einem Jahr im Euphrat-Tal an. Nach anfänglichen Erfolgen wurde die Operation „Jazira Storm“ immer wieder verzögert, meist aus verschiedenen Faktoren. Generell werden mehrere Gründe für den ausbleibenden Erfolg gegen den IS genannt: Der für die Operationen zuständige Militärrat genießt einen schlechten Ruf bezüglich militärischer Kompetenzen und ist eher mit Vorwürfen der Korruption und Rekrutierung ehemaliger IS-Mitglieder beschäftigt. Zudem bestehen die Einheiten größtenteils aus Kurden und Araber, die weit entfernt von ihrer eigentlichen Heimat im Norden kämpfen. Einigen Aussagen zufolge soll die USA aber einen effektiven Endschlag gegen den Islamischen Staat verhindern, so würde damit eine Legitimation für die weitere Präsenz in Syrien wegfallen. Außerdem attackieren die Dschihadisten immer wieder die Städte der syrischen Regierung auf der anderen Uferseite, wodurch sie sich untereinander schwächen.

Die syrische Regierung kann auf diesen Kampf keinen Einfluss nehmen, da die USA den Euphrat als eine Grenze für die einseitig ausgerufene „Deeskalationszone“ erklärte und die syrische Armee somit nur auf das südliche Ufer beschränkt ist, wo der IS bereits 2017 vertrieben wurde.

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