Arabische Koalition rückt in wichtiger Hafenstadt vor

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Nach einem monatelangen Gleichgewicht scheinen nun die Truppen der jemenitischen Exilregierung die Oberhand in der westjemenitischen Küstenstadt al-Hodaydah errungen zu haben, der derzeit wichtigste Hafen im Land und zugleich Schauort der brutalsten Gefechte zwischen schiitisch-zaidischen Houthi-Rebellen und südjemenitischen Einheiten unter der Führung Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate. Demnach soll man Teile der für die Lieferung von humanitären Hilfsgütern zuständige Hafen kontrollieren und zudem am nordöstlichen Stadtrand weiter vordringen. Eine Niederlage in al-Hodaydah würde für die Houthis fast eine Einkreisung ihrer Territorien bedeuten und sie so vom Rest der Welt abschneiden.

 Die am südlichen Stadteingang gelegene Universität soll sich inzwischen vollständig unter der Kontrolle der Armee befinden, zudem konnte man endlich die ewigen Kämpfe bei der vitalen Kilo-16-Straße zwischen al-Hodaydah und Hauptstadt Sanaa gewinnen und dadurch mehrere Kilometer weiter nördlich bis an einen ehemaligen Luftabwehrbunker vorrücken. Trotz der Erfolge beginnt jetzt erst der schwierigere Teil der Operation, die Houthis haben die Stadt schwer befestigt und der urbane Häuserkampf war schon immer zermürbend und verlustreich. Zudem kommt die Schwierigkeit hinzu, die Belagerung des Ortes weiter aufrecht zu erhalten. Die neu eroberten Gebiete im Norden sind flaches Terrain, also schwer zu verteidigen. Die Guerillataktiken der Houthis werden nun auf die Probe gestellt und es bleibt abzuwarten, ob jene Gebiete, die in Folge der erneut gestarteten Offensive erobert wurden, auch gehalten werden können.

Im Mai startete die Arabische Koalition, hauptsächlich bestehend aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate, die Operation „Goldener Sieg“, in dessen Folge die gesamte jemenitische Küste im Westen erobert werden sollte, darunter mit al-Hodaydah auch die drittgrößte Stadt des Landes. Unterstützung leistete dabei die Armee der jemenitischen Hadi-Regierung, sudanesische Söldner und südjemenitische Unabhängigkeitskämpfer. Nach den ersten beachtlichen Erfolgen gelang es den Houthi-Rebellen, die vorrückenden Truppen am Flughafen von al-Hodaydah aufzuhalten und die einzige Nachschublinie Dutzende Kilometer weiter südlich zu durchtrennen und damit effektiv zu belagern. Nun gibt es scheinbar den nächsten Versuch, ihre ursprünglichen Ziele durchzusetzen.

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