Amerikanische Truppen geraten unter türkischen Beschuss

 

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Überraschenderweise geriet ein amerikanischer Militärkonvoi unter dem Beschuss türkischer Artillerie, wie das US-Verteidigungsministerium vermeldet. Der Vorfall ereignete sich nahe der syrischen Grenzstadt Ayn al-Arab, besser bekannt als Kobane. Nur wenige Meter entfernt kam es zu Explosionen, verletzt oder getötet wurde kein amerikanischer Soldat, nachdem es zunächst unbestätigte Meldungen von mindestens einem Toten und zwei verletzten französischen Soldaten gekommen ist. Der Vorfall am Freitagabend habe sich aber in einer Gegend ereignet, „von der die Türken wissen, dass dort US-Streitkräfte präsent sind“, wie das Pentagon in einem kurzen Briefing behauptete. Das türkische Verteidigungsministerium wies Vorwürfe zurück, dass auf Truppen der Amerikaner geschossen wurde.

Das türkische Verteidigungsministerium erklärte in einer Stellungnahme, türkische Grenzposten seien südlich der Stadt Suruc von Hügeln aus unter Beschuss genommen worden, die etwa einen Kilometer von einem US-Beobachtungsposten entfernt seien. „Als Akt der Selbstverteidigung“ sei das Gegenfeuer eröffnet worden auf die Stellungen der „Terroristen“, womit die kurdischen „Volksverteidigungseinheiten“ (YPG) gemeint sind. Dabei sei aber mitnichten in irgendeiner Form auf den US-Beobachtungsposten geschossen worden, hieß es in der Stellungnahme. „Es wurden alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, bevor das Gegenfeuer eröffnet wurde, um Schaden für den US-Stützpunkt zu vermeiden.“ Nach Rückmeldungen seitens der USA sei der Beschuss schließlich „vorsichtshalber“ eingestellt worden.

Eigentlich verkündete man den Abzug sämtlicher amerikanischer Truppen aus der rund 30 Kilometer breiten „Sicherheitszone“ entlang der nordsyrischen Grenze, jedoch gab es eine Ausnahme im Westen: Kurz vor der türkischen Großoffensive auf das Territorium der kurdisch-arabischen „Syrischen-Demokratischen Kräfte“ (SDF) positionierten sich amerikanische Spezialeinheiten wieder nahe der Kobane, um dort eine Bodenoperation zu verhindern. Bisher wurde das Gebiet um Kobane vergleichsweise wenig von türkischer Artillerie oder Luftangriffen getroffen, zu Bodengefechten kam es noch gar nicht.

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