IS-Kämpfer kapitulieren im Libanon vor der Hisbollah

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IS-Kämpfer nahe dem Zarmani-Grenzübergang

Die libanesische Armee begann gestern ihre groß angelegte Offensive auf die verbliebene Enklave des Islamischen Staates in der syrisch-libanesischen Grenzregion um Arsal. Ziel ist die vollständige Rückeroberung der syrisch-libanesischen Grenze, die damit abgeschlossen wäre. Zwei Wochen zuvor koordinierte man zusammen mit der Hisbollah und syrischen Armee einen Angriff auf das Territorium von Tahrir al-Sham (ehemals al-Nusra), welches sich südlich des Islamischen Staates befand und vollständig zurückerobert wurde.

Wenige Tage zuvor kam es bereits zu Luftschlägen und Artillerieangriffen auf die Positionen des Islamischen Staates, nun folgt auch die Bodenoffensive. Das syrische IS-Territorium wurde bereits größtenteils erobert, darunter die Täler Masoud und Abou Khudayr. Aber auch die Hügel und strategischen Orte wie Shibat Srour, Qabr al-Arsali, khirbat al Ayla, Harf Wadi Fara, Ras Shibat al-Maghara, Kornet Shmis, Shibat Souki, Wadi Douwar Khanjar, Shmays Zamarani und Thanaya al-Harik. Involviert in den Kämpfen dort ist die Hisbollah und syrische Armee, auch wenn die libanesische Armee jegliche Beteiligung der Hisbollah negiert.

In der Nähe des Zarmani-Grenzüberganges kapitulierten daraufhin mehrere IS-Kämpfer, darunter auch der Emir der Region. Es gibt keine bestätigten Angaben, die Zahl reicht von 50 bis 200 Kämpfern. Es gibt ebenfalls keine genaue Begründung, in einem Interview sagte ein Kämpfer dass man „erledigt sei“. Womöglich fehlt es an den nötigen Waffen, Munition, Kämpfern usw., wodurch man eine wirkliche Verteidigung für unrealistisch hält. Oder der schnelle Sieg gegen Tahrir al-Sham war sehr demoralisierend.

Eigentlich hätte man eine wesentlich längere Operation erwartet, da das äußerst gebirgige Gebiet den Verteidigern Vorteile verschafft. Außerdem hatte man mehrere Jahre Zeit, Verteidigungsanlagen zu errichten. Bei den vorherigen Eroberungen gegen al-Nusra entdeckte man z.B. einen riesigen unterirdischen Wohnkomplex für hunderte Leute. Außerdem nutzt man aktiv Flüchtlingslager in der Umgebung, wie die Erstürmung eines Lagers zeigte. Die Fortschritte und der einwöchige Sieg gegen Tahrir al-Sham war jedoch unerwartet schnell, möglicherweise könnte sich dieses Szenario nun wiederholen.

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