Arabische Koalition attackiert Jemens letzte Lebensader

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Nach einer monatelangen Ruhe an der westjemenitischen Küste brachen in der vergangenen Woche erneut Gefechte zwischen den Houthi-Rebellen und einer bunten Allianz der jemenitischen Rest-Armee, südjemenitische Unabhängigkeitskämpfer, sudanesische Söldner unter der von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate angeführten Arabischen Koalition aus. So konnten die Gegner der Houthis nahe der wichtigen Küstenstadt al-Hodaydah wichtige Fortschritte verzeichnen und Eine der letzten Nachschublinien in die Stadt kappen. Durch den Hafen der drittgrößten Stadt werden 90% aller humanitären Hilfsgüter in den Jemen gebracht, weshalb eine erfolgreiche Eroberung die Hotuhi-Rebellen im Landesinneren massiv von der Außenwelt abschneiden würde.

Die militärische Situation scheint sich in der letzten Zeit zugunsten der Arabischen Koalition entwickelt zu haben. Konnten vor wenigen Monaten noch der Vorstoß vor der Stadt erfolgreich aufgehalten werden, so konnte man mithilfe des Überraschungsmoment die wichtige Kilo-16-Straße zwischen al-Hodaydah und der Hauptstadt Sanaa trennen und den Ort damit weiter isolieren. Offizielle Houthi-Medien melden inzwischen hingegen, dass sie zwar Teile der Straße am östlichen Stadteingang verloren haben, die Straße aber jederzeit von den eigenen Kämpfern angegriffen werden kann, also für beide Seiten nicht nutzbar ist.

Tatsächlich sieht man in mehreren Videos, wie mehrere Fahrzeuge wie z.B. MRAPs überfallen und daraufhin durch Houthi-Kämpfer zerstört werden. Die von den VAE bereitgestellten Panzerfahrzeuge werden den jeweiligen jemenitischen Milizen übergeben, verlieren sie aber meistens so schnell wie sie die MRAPs erhalten. In einem anderem Video sieht man ein Interview mit einem Houthi-Kommandanten, der seelenruhig auf der Kilo-16-Straße steht, keinerlei Spuren von der Arabischen Koalition. Scheinbar haben die Houthi-Rebellen also den ersten Vorstoß aufgehalten, jedoch mussten sie ihre südöstliche Flanke und Orte wie al-Durayhimi aufgeben.

Neben der Vertreibung von Hunderttausenden Einwohnern würde dadurch die ohnehin schon existenten Hungersnöte und Epidemien weiterhin verstärkt werden. Bisher aber können die Houthis gestärkt aus den Gefechten hervorgehen und die Stadt erfolgreich vor allen Angriffen verteidigen.

Im Mai startete die Arabische Koalition, hauptsächlich bestehend aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate, die Operation „Goldener Sieg“, in dessen Folge die gesamte jemenitische Küste im Westen erobert werden sollte, darunter mit al-Hodaydah auch die drittgrößte Stadt des Landes. Unterstützung leistete dabei die Armee der jemenitischen Hadi-Regierung, sudanesische Söldner und südjemenitische Unabhängigkeitskämpfer. Nach den ersten beachtlichen Erfolgen gelang es den Houthi-Rebellen, die vorrückenden Truppen am Flughafen von al-Hodaydah aufzuhalten und die einzige Nachschublinie Dutzende Kilometer weiter südlich zu durchtrennen und damit effektiv zu belagern. Nun gibt es scheinbar den nächsten Versuch, ihre ursprünglichen Ziele durchzusetzen.

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